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Written by: Lifestyle

Peter Maffay im Promi-Gespräch

Peter Maffay: 55 Jahre Rock ’n’ Roll – ein Leben in Bildern
Mit „Kein Weg zu weit – 55 Jahre Rock ’n’ Roll in Bildern“ präsentiert Peter Maffay nicht nur einen Rückblick auf seine beeindruckende Karriere, sondern auch ein sehr persönliches Fotoalbum seines Lebens. Zu seinem 75. Geburtstag hat der Musiker tausende Bilder aus Archiven, Kisten und digitalen Speichern gesichtet, um die schönsten Momente seiner Karriere in einem Bildband zusammenzustellen.


Dein neues Buch nimmt die Fans mit auf eine Reise durch dein Leben und deine Karriere. Wie bist du an die Entstehung des Buches herangegangen?
Es war eine echte Zeitreise! Ich habe mir vorgenommen, Erinnerungen greifbar zu machen und habe dafür Unmengen von Papierbildern, Dias und Digitalfotos gesichtet. Es war eine Herausforderung, aber auch eine große Freude, so viele emotionale und beeindruckende Momente zu entdecken und in Kapiteln zu ordnen. Jedes Kapitel beginnt mit einem meiner Songtitel und einem Essay, in dem ich meine Gedanken und Erinnerungen schildere.

Gibt es ein Lieblingsbild im Buch?
Es gibt viele besondere Bilder, aber eines liegt mir besonders am Herzen: Es zeigt den Petersberg bei Halle, wo ich zur Ruhe komme und Kraft tanke. Es zeigt mich mit meinem Motorrad und meinem Traktor – das ist meine Welt. Das Foto ist spontan entstanden und steht für Authentizität, die mir in meinem Leben und in meiner Arbeit sehr wichtig ist.

Im Bildband gibt es auch Kapitel über deine Anfänge und Wandlungen als Musiker. Wie hast du diese Zeit rückblickend erlebt?
Es war eine lange Reise mit einigen Kurven, die vielleicht nicht alle nötig waren – aber rückblickend war es eine gute Reise! Von den Anfängen in Siebenbürgen über die Teenie-Idolzeit als Bravo-Poster-Boy, als Schlagerstar bis zur Metamorphose zum Deutschrocker habe ich viel ausprobiert und wieder verworfen. Country-Style, Beatles-Look, Indianer-Accessoires, lange und kurze Haare, mit und ohne Bart – all diese Phasen dokumentieren, wie ich zu dem wurde, was ich heute bin.

Im Buch ist auch deiner Band ein Kapitel gewidmet. Warum war dir das wichtig?
Die Band ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Das Kapitel mit den Backstage-Aufnahmen ist eine Hommage an die Menschen, die mich seit Jahrzehnten begleiten. Unsere Fans sehen oft nur die Bühne, aber was hinter den Kulissen passiert, prägt uns genauso. Von den legendären Konzerten in der DDR bis zur Abschiedstour 2024 – die Band und ich haben so viel gemeinsam erlebt, das wollte ich in dem Buch zeigen.

Du hast auch private Fotos in den Bildband aufgenommen. Was hat dich dazu bewegt?
Das Kapitel „Danke an das Leben“ zeigt Momente mit meiner Frau Hendrikje, meinen Kindern Yaris und ­Anouk, meinem Vater und auch mich ganz alleine in einer Kirche. Das ist meine Art, Dankbarkeit auszudrücken. Ich bin im Leben reich beschenkt worden und diese Bilder stehen für die Werte, die mich leiten: Familie, Natur, Besinnung und das Bewusstsein, wie viel Glück ich hatte.

Einer deiner berühmtesten Sätze lautet: „Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben“. Wie viel Kind steckt noch in dir und wie hilft dir deine Tochter, diese Haltung zu bewahren?
Kind bleiben, nicht kindisch sein, das ist mir wichtig. Spielerisch sein, neugierig bleiben – das sind Eigenschaften, die mich inspirieren. Meine Tochter Anouk erinnert mich daran, wie wertvoll diese Haltung ist. Sie zeigt mir, die Welt mit anderen Augen zu sehen, und hilft mir, in der Ernsthaftigkeit des Lebens die Leichtigkeit nicht zu verlieren.

Hat sie dein Buch schon gesehen?
Natürlich! Besonders die privaten Bilder gefallen ihr. Auf einem hat sie mir bei einem Konzert eine Krone aufgesetzt – solche Momente sind unbezahlbar. Ich erinnere mich auch an ein Konzert in Leipzig, wo sie mit einem Schild da stand, auf dem stand: „Papa, ich liebe dich“. Da konnte ich einfach nicht mehr weiter singen.

Dein Bildband dokumentiert 55 Jahre Rock ’n’ Roll. Siehst du ihn als Vermächtnis oder eher als Momentaufnahme?
Ich sehe ihn als ein Dokument dieser Reise. Wenn Leute sagen, dass sie sich in den Bildern und Geschichten wiederfinden, dann bedeutet mir das mehr als alles andere. Es ist kein Vermächtnis, sondern ein Spiegel dessen, was war – mit einem klaren Blick nach vorne.

Vielen Dank für dieses Gespräch, Peter. Wir wünschen dir für die Zukunft alles Gute.
Danke, ich freue mich auch!


Fotos: © Jennifer Többen © Red Rooster / © Ralph Larmann
Dieses Interview hat Sebastian Schulte im Auftrag vom Klartext Verlag geführt.
Last modified: 2. Dezember 2024