Lena Gercke ist eine erfolgreiche Unternehmerin und Model – und zählt heute zu den einflussreichsten Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum. Als Gesicht internationaler Marken wie L’Oréal Paris, Adidas und BMW überzeugt sie mit Authentizität, starker Ausstrahlung und einer ausgeprägten medialen Präsenz.
2017 gründete sie ihr eigenes Fashion-Label LeGer by Lena Gercke, das sich rasch als feste Größe im deutschsprachigen Modemarkt etablierte. Seit 2021 wird LeGer als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Berlin geführt.
Lena hat die Marke kontinuierlich weiterentwickelt und erfolgreich in neue Segmente ausgeweitet: 2020 lancierte sie mit LeGer Home eine Interior-Linie in Zusammenarbeit mit Otto, die modernes Design mit wohnlicher Ästhetik verbindet. Seit 2024 ist LeGer auch im Beauty-Sektor vertreten – mit den Duftlinien LeGer Signature und LeGer Wildflower, entstanden in Partnerschaft mit dem internationalen Beauty-Unternehmen Coty. Der Einstieg in den Duftmarkt markiert zugleich den Startschuss für den breiteren internationalen Ausbau der Marke: Die Parfums werden weltweit in vielen Ländern vertrieben und weitere Produktkategorien mit internationaler Ausrichtung sind bereits in Planung.
Mit unternehmerischem Weitblick, starker Markenidentität und dem Mut, neue Wege zu gehen, hat Lena Gercke eine moderne Lifestyle-Brand geschaffen, die Frauen in ihrer Vielfalt anspricht und inspiriert. Trotz ihres geschäftlichen Erfolgs bleibt sie bodenständig und glaubwürdig – Eigenschaften, die sie zu einer authentischen Unternehmerpersönlichkeit und starken Identifikationsfigur machen. In der aktuellen Staffel „Die Höhle der Löwen“ ist sie als Gast-Löwin die Folge ist bei RTL+ abrufbar.
Was war Ihr erster Gedanke, als die Anfrage für „Die Höhle der Löwen“ kam?
Mein erster Gedanke war: spannend! Wow, wie cool, dass ich überhaupt dafür angefragt wurde. Schließlich sitzen in dieser Sendung ja wirklich die Top-Unternehmer Deutschlands. Für mich war es eine riesige Ehre, dabei zu sein.
Haben Sie selbst mal in die vergangenen Staffeln reingeschaut?
Klar, ich habe die Sendung natürlich schon mal gesehen. Zur Vorbereitung habe ich mir auch noch mal ein paar Folgen angeschaut, um den Ablauf besser zu verstehen – wie das Ganze gedreht und aufgezeichnet wird. Und natürlich auch, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was das für Typen sind, meine Mit-Löwen. Das war spannend. Aber ich habe auch nicht zu viel geschaut, weil ich mich gerne überraschen lasse und unvoreingenommen an so etwas herangehe. Die Sendung gibt es ja schon seit vielen Jahren, sie ist sehr etabliert in Deutschland – ich habe mich einfach richtig darauf gefreut.
Haben Sie sich im Vorfeld etwas vorgenommen? Gab es etwas, das Sie als Löwin unbedingt beachten oder betonen wollten?
Eigentlich nicht. Ich glaube, die Kunst bei der Sendung besteht darin, sich ganz auf das zu konzentrieren, was die Gründer vor einem präsentieren. Dass man das Produkt und die Präsentation vollständig versteht und dabei das ganze Drumherum mit den Kameras ausblendet. Man darf sich davon nicht ablenken lassen, denn letztlich geht es darum, eventuell in eine Firma zu investieren. Dafür braucht man Fokus.
Gab es denn einen Pitch, bei dem Sie sofort wussten: „Das will ich unbedingt machen!“? Oder war es eher ein längeres Abwägen?
Ich finde ja die Situation am spannendsten, wenn man im Studio sitzt und sieht, was aufgebaut ist, aber die Gründer noch nicht im Raum sind. Dann fängt man an zu spekulieren, worum es beim nächsten Pitch gehen könnte. Das ist ein richtiger Spannungsmoment. Und wenn die Gründer dann reinkommen und der Pitch vielleicht in eine ganz andere Richtung geht als erwartet, ist das besonders aufregend. Ich wurde vor allem von einem Projekt sehr positiv überrascht – da hatte ich sofort ein gutes Bauchgefühl und dachte: „Das könnte was für mich sein.“
Sie haben die anderen Löwen schon erwähnt. Wie war der Austausch mit ihnen? Gab es jemanden, der Sie besonders überrascht oder inspiriert hat?
Ich glaube, inspiriert haben mich tatsächlich alle – sie könnten vom Typ her unterschiedlicher kaum sein. Ich war positiv überrascht, wie herzlich ich in der Runde aufgenommen wurde und wie unkompliziert alles ablief. Man weiß ja vorher nie, wie so erfahrene Unternehmer auf einen Neuzugang reagieren. Aber ich wurde mit offenen Armen empfangen. Janna kam zum Beispiel direkt in meine Garderobe und hat sich mit mir persönlich unterhalten – mir ein paar Insights gegeben, wie alles abläuft. Das hat mir ein total gutes Gefühl vermittelt.
Und wie stehen Sie zu den anderen Löwen?
Ich finde Judith unglaublich toll. Ich bin ein großer Fan von ihr. Sie ist eine absolute Powerfrau, hat wahnsinnig viel Know-how, und man spürt ihre jahrelange Erfahrung. Sie ist auch sehr kameraaffin und gibt immer eine klare, aber positive Einschätzung. Frank saß direkt neben mir – da war ich vorher unsicher, wie er auf mich reagieren würde. Aber ich war total überrascht, wie offen und freundlich er war. Wir haben auch privat viel gesprochen, da war direkt Sympathie da. Carsten Maschmeyer fand ich auch super sympathisch. Mit ihm habe ich mich hinter der Bühne viel über eigene Ideen ausgetauscht – er war ein richtig guter Sparringspartner. Und Ralf Dümmel ist einfach ein Herzensmensch. Super nahbar und authentisch. Mir war vorher gar nicht klar, wie viel Herzblut er in die Sache steckt. Wir hatten sogar einen kleinen internen Pitch-Wettstreit, und da habe ich gemerkt, wie emotional er bei Entscheidungen ist. Wenn es für ihn nicht funktioniert, nimmt ihn das richtig mit. Er ist dann total in sich gekehrt.
Was haben Sie sich selbst von „Die Höhle der Löwen“ erhofft?
Ich finde es einfach unfassbar spannend, auf neue Ideen zu stoßen. Klar bekomme ich auch sonst mal Pitch Decks zugeschickt, aber das hier ist natürlich noch mal viel besser vorbereitet. Ich bin mit der Einstellung hingegangen: Wenn etwas dabei ist, das mich richtig anspricht, dann bin ich dabei. Ich weiß ziemlich genau, was zu mir passt und wenn es passt, dann habe ich richtig Lust mitzumachen.
Gab es denn einen Pitch, bei dem Sie dachten: „Das hätte auch von mir sein können.“? Mit dem Sie sich direkt identifizieren konnten?
Ja, da war ein Produkt dabei, bei dem ich dachte: Das passt einfach zu mir und meinen Themen. Ich kenne mich in dem Bereich gut aus. Ich investiere nicht in Bereiche, von denen ich keine Ahnung habe. Ich brauche eine persönliche Verbindung zum Thema oder Produkt, sonst funktioniert es für mich nicht.
Haben Sie einen Business-Ratschlag, der Ihnen in Ihrer Karriere geholfen hat und den Sie auch anderen Gründern mitgeben würden?
Das Produkt ist einfach der Schlüssel. Natürlich ist auch das Team wichtig, aber langfristig kannst du nur erfolgreich sein, wenn das Produkt stark ist. Sonst bleibt es bei Marketing ohne Substanz.
Wie viel Bauchgefühl steckt bei Ihnen in einer Investmententscheidung – und wie viel Strategie?
In der Sendung zählt für mich klar das Bauchgefühl. Man muss schnell entscheiden, ohne vorher große Marktanalysen
durchzuführen. Da fragt man sich: Hat mich das Produkt abgeholt? Haben mich die Gründer überzeugt? Gibt es einen Markt dafür? Und: Kann ich mir vorstellen, das Team zu unterstützen? Diese Gedanken stehen bei mir im Vordergrund.
Was sind für Sie die wichtigsten Eigenschaften, die ein Gründer oder eine Gründerin mitbringen muss, um Sie zu überzeugen?
Ein klares Mindset! Ich finde, man muss spüren, dass jemand mit Leidenschaft dabei ist – nicht nur wegen des Geldes. Gründer müssen an ihr Produkt glauben und eine Vision haben. Oft sieht man es bei Unternehmen, wenn die Gründer raus sind: Dann fehlt die Energie. Die Vision muss vom Gründer ausgehen. Und es zählen viele zwischenmenschliche Aspekte – wie sie sich verkaufen, wie sie auftreten, wie sehr sie selbst an das glauben, was sie tun.
Könnten Sie sich vorstellen, dauerhaft in der Investorenwelt zu bleiben? Hat Sie Ihr Ausflug inspiriert?
Ja, es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht. Ich habe gemerkt, wie sehr mich das Thema begeistert und dass ich in dem Bereich auch noch viel lernen kann. Neben so großen Unternehmern zu sitzen und von ihnen zu lernen, war total bereichernd. Ich habe an dem Tag viel Input mitgenommen – das hat mich sehr inspiriert. Ich kann mir das definitiv gut vorstellen, ja.