Judith Williams ist eine erfolgreiche Unternehmerin und Investorin, die seit über 25 Jahren die europäische Beauty-Branche prägt. Nachdem sie ihre Karriere als Opernsängerin aufgrund gesundheitlicher Herausforderungen aufgeben musste, führte dieser Wendepunkt sie in die Welt des Unternehmertums.
Nach ersten Erfahrungen bei QVC und HSE gründete sie 2007 mit ihrer Firma Cura Cosmetics Group die Marke Judith Williams Cosmetics. Der erfolgreiche Marken-Launch legte den Grundstein für ihren unternehmerischen Erfolg.
Heute ist Judith Williams Cosmetics nicht nur im Teleshopping, sondern auch im stationären Handel eine feste Größe. Die Produkte sind unter anderem bei dm, Rossmann und BUDNI erhältlich und begeistern Kundinnen und Kunden in Deutschland und Österreich mit einem sorgfältig ausgewählten Sortiment.
Neben ihrer Tätigkeit als Unternehmerin engagiert sich Judith Williams als Investorin und war von Beginn an Teil der VOX-Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“, in der sie Start-ups mit Kapital, Know-how und ihrem weitreichenden Netzwerk unterstützt.
Sie haben in der Höhle der Löwen schon viele Gründerinnen und Gründer begleitet – was macht für Sie ein wirklich vielversprechendes Start-up aus?
Ein erfolgreiches Start-up beginnt mit einer starken Vision und einem klaren Purpose. Die besten Gründer:innen, die mir begegnen, haben nicht nur eine großartige Idee, sondern auch eine tiefe innere Überzeugung und Leidenschaft für ihr Produkt. Sie kennen ihr „Warum“, verstehen ihre Zielgruppe und haben die Resilienz, Rückschläge als Chancen zu sehen.
Welche typischen Fehler sehen Sie immer wieder bei jungen Unternehmern, und wie können diese vermieden werden?
Viele unterschätzen den langen Atem, den es braucht, um eine Marke aufzubauen. Sie konzentrieren sich oft nur auf das Produkt, aber vergessen, dass Sichtbarkeit und Markenbildung genauso entscheidend sind. Ein weiterer Fehler ist es, zu schnell zu wachsen, ohne eine stabile Basis zu haben. Mein Rat: Setzt auf nachhaltige Strategien, bleibt flexibel und hört nie auf zu lernen.
Wie sieht ein Drehtag für Höhle der Löwen für Sie aus? Wie viele neue Ideen werden Ihnen am Tag vorgestellt?
Ein Drehtag ist pure Energie! Wir sehen an einem Tag rund fünf Pitches, und jeder davon ist einzigartig. Es sind Stunden voller Inspiration, intensiver Gespräche und auch mal emotionaler Momente. Die Kameras laufen lange, aber es fühlt sich nicht wie Arbeit an – es ist eine Reise durch die Welt der Innovationen.
Gibt es einen Pitch oder ein Investment aus der Sendung, das Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist? Warum?
Oh, so viele! Aber besonders berühren mich Gründer:innen, die mit ihrer Idee wirklich etwas verändern wollen. Diese Leidenschaft, wenn jemand sagt: „Ich will die Welt ein Stück besser machen“, das bleibt mir im Herzen.
Wie hat sich Ihrer Meinung nach die Gründerlandschaft in Deutschland in den letzten Jahren verändert?
Die Mentalität hat sich gewandelt. Früher gab es mehr Angst vor dem Scheitern, heute sehe ich eine neue Generation, die mutig ist und Entrepreneurship als eine echte Chance versteht. Besonders toll finde ich, dass Nachhaltigkeit und Purpose immer mehr in den Fokus rücken.
Sie haben selbst ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut – was war für Sie die größte Herausforderung dabei?
Der Übergang von einer Leidenschaft zu einem funktionierenden Unternehmen war eine riesige Lernkurve. Ich durfte wachsen – als Unternehmerin, als Führungskraft, als Marke. Mein größtes Learning: Du kannst nicht alles alleine machen. Ein starkes Team ist unbezahlbar.
Ihr Alltag ist sicherlich sehr intensiv – wie schaffen Sie es, abzuschalten und neue Energie zu tanken?
Selfcare ist für mich essenziell. Ein Spaziergang in der Natur, ein gutes Buch oder Meditation helfen mir, mich zu zentrieren. Und natürlich meine Beautyroutine – ein Moment für mich selbst, in dem ich mir bewusst Wertschätzung schenke.
Haben Sie ein persönliches Erfolgsritual oder eine tägliche Routine, die Ihnen hilft, fokussiert zu bleiben?
Jeden Morgen starte ich mit Dankbarkeit. Ich nehme mir bewusst ein paar Minuten, um innezuhalten und mich auf das Positive zu konzentrieren. Das setzt den Ton für den ganzen Tag.
Wenn Sie nicht Unternehmerin geworden wären – welchen Beruf hätten Sie sich alternativ vorstellen können?
Ich liebe es, Menschen zu inspirieren – vielleicht wäre ich Coach oder Speakerin geworden. Aber ganz ehrlich: Ich bin genau da, wo ich sein soll.
Das Interview führte Benny Clausing exklusiv für die Enzkreis Rundschau