Es lebt, es riecht nach Öl und Metall, und die Maschinen machen Lärm! Im Gebäude der ehemaligen Schmuckfabrik Kollmar & Jourdan lässt sich die traditionsreiche und einst den Weltmarkt dominierende Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie erkunden. Hier wird die Vergangenheit lebendig, hier erleben Besucher, wie Schmuckstücke hergestellt werden, wie Metall geschmolzen und bearbeitet wird und wie komplexe Rohwerke, Zifferblätter oder Gehäuse für Uhren gebaut werden. Ob Sandguss, Galvanik oder Walzen: Zur Schmuckherstellung sind viele Verfahren notwendig. Die einzelnen Arbeitsschritte lassen sich von Entwurf bis zur Produktion verfolgen, und traditionelle Fertigungstechniken können an Originalmaschinen bestaunt werden.
Wiedereröffnung nach Umgestaltung im Pforzheimer Jubiläumsjahr 2017
Nach längerer Umgestaltungspause wurde das Museum im April 2017 im Rahmen des Jubiläumsfestivals 250 Jahre Goldstadt Pforzheim wiedereröffnet – mit neuen Themen, Ansätzen und Inhalten! Der Bogen zur Gegenwart, neuen Produktionstechnologien und zeitgemäßer Ausstellungsgestaltung wurde ebenso geschlagen wie die Einordnung der Schmuck- und Uhrenindustrie in ihrem historischen Kontext: die Techniken der Herstellung wie auch Arbeitsbedingungen und Entwicklungen in der Stadt Pforzheim.
Weil die Industrie in Pforzheim eine lange Tradition hat und zugleich aktuell ist, liegt ein Fokus darauf, wie die Geschichte in der Gegenwart weiterlebt: Zahlreiche Unternehmen haben ihre besonderen Kompetenzen aus der Schmuck- und Uhrenproduktion weiterentwickelt und sind heute auch in neuen Märkten erfolgreich. Die persönlichen Erklärungen der Museumsmitarbeiter werden ergänzt durch Informationsmedien, die den Besuchern die selbstständige Orientierung im Technischen Museum ermöglichen.
Wie das Museum entstand
Als die einstmals den Weltmarkt dominierende Pforzheimer Schmuck – und Uhrenindustrie nicht mehr konkurrenzfähig war und viele Betriebe schließen mussten, startete Bürgermeister Fritz Wurster die Initiative zur Museumsgründung: Es sollte zum einen Dinge und zum anderen das technische Wissen der historischen Schmuck – und Uhrenindustrie gesammelt und gezeigt werden.
Zügig fanden sich engagierte Bürger zum Förderverein des Technischen Museums zusammen, der auch die Aktualisierung des Hauses bis zur Wiedereröffnung 2017 tatkräftig unterstützte.
Mit der Eröffnung im Jahr 1983 wurde das Konzept des lebendigen Museums realisiert, in dem Ehemalige aus der Schmuck- und Uhrenindustrie ihr Können an den historischen Maschinen demonstrieren. Seit 1984 wird das Museum in Trägerschaft der Stadt geführt und finanziert.
Technisches Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie
Bleichstraße 81 | 75173 Pforzheim
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Samstag 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr
an Feiertagen Sonderregelung